„Warum passiert mir das immer?“ – Wann Narzissten erkennen, wer sie wirklich sind
- Leadership Online Academy
- 9. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Du bist intelligent, ehrgeizig und willst das Beste aus deinem Leben machen. Du weißt, dass du mehr kannst als andere – und vielleicht hast du das auch schon oft bewiesen. Aber warum enden deine Beziehungen immer wieder in Chaos? Warum wenden sich Menschen plötzlich von dir ab? Und warum fühlst du dich trotz all deiner Erfolge manchmal leer oder missverstanden?
Vielleicht liegt es nicht an den anderen. Vielleicht lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Hier sind typische Momente, in denen Narzissten beginnen zu erkennen, dass ihr Verhalten Teil des Problems sein könnte:
1. Wiederholte, schmerzhafte Trennungen
Deine Beziehungen starten intensiv und leidenschaftlich – dein Partner ist perfekt, bewundernswert, fast makellos. Doch irgendwann bröckelt das Bild. Sie oder er nervt dich, enttäuscht dich, versteht dich nicht mehr. Du verlierst das Interesse oder fühlst dich betrogen. Und dann folgt das Drama: Streit, Distanz, Trennung. Immer wieder. Irgendwann stellst du dir die Frage: Warum passiert mir das ständig?
2. Soziale Isolation
Früher hattest du viele Freunde. Du warst der Mittelpunkt, die Person, die andere inspiriert hat. Doch nach und nach haben sich Menschen zurückgezogen. Sie melden sich nicht mehr, gehen auf Distanz. Sie sagen, du seist manipulativ, egoistisch oder schwierig. Und du fragst dich: Sind die alle nur neidisch – oder gibt es doch einen anderen Grund?
3. Berufliche Probleme
Du bist gut in dem, was du tust. Du hast Ehrgeiz, Charisma und große Pläne. Aber immer wieder gibt es Konflikte – mit Chefs, Kollegen, Geschäftspartnern. Man schätzt deine Fähigkeiten, aber irgendwie scheint dich niemand richtig zu verstehen oder zu würdigen. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, dass andere dich bewusst kleinhalten. Aber könnte es sein, dass dein Umgang mit Kritik und Macht dich immer wieder in dieselbe Sackgasse führt?
4. Persönliche Krisen
Scheidung. Jobverlust. Ein finanzieller Absturz. Der Verlust eines Statussymbols, das dich definiert hat. Solche Momente können brutal sein – aber sie sind oft der Punkt, an dem Narzissten beginnen, sich selbst zu hinterfragen. Wer bist du ohne deine Erfolge? Ohne Anerkennung? Ohne das Gefühl, über anderen zu stehen?
5. Die Konfrontation durch andere
Es passiert früher oder später: Jemand sagt es dir ins Gesicht. „Du bist ein Narzisst.“ Vielleicht ein Partner, ein Freund, ein Therapeut. Dein erster Reflex? Abwehr. Wut. Vielleicht Spott. „Die haben doch keine Ahnung.“ Aber dann bleibt es hängen. Und vielleicht – ganz vielleicht – beginnst du dich zu fragen, ob es nicht doch einen Funken Wahrheit darin gibt.
Was nun?
Falls du dich in diesen Punkten wiedererkennst, bedeutet das nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Es bedeutet, dass du die Chance hast, bewusster zu leben – und die Kontrolle über deine Beziehungen und dein eigenes Glück zurückzugewinnen.
Narzissmus kann verändert werden. Aber nur, wenn du bereit bist, ehrlich zu dir selbst zu sein.
Der erste Schritt? Reflexion. Stell dir die harten Fragen. Hör anderen wirklich zu. Und wenn du mutig genug bist: Hol dir Unterstützung, um die Muster zu durchbrechen, die dich immer wieder an denselben Punkt bringen.
Denn am Ende geht es nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, ein Leben zu führen, das dich wirklich erfüllt.

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Bist du ein Narzisst? – Selbsttest
Wenn du dich fragst, ob du narzisstische Züge hast, dann beantworte ehrlich die folgenden Fragen:
✅ Fühlst du dich oft anderen überlegen oder klüger als die meisten Menschen?
✅ Reagierst du empfindlich auf Kritik und fühlst dich schnell angegriffen?
✅ Brauchst du viel Anerkennung und Lob, um dich wertvoll zu fühlen?
✅ Fühlst du dich oft missverstanden oder von anderen nicht genug geschätzt?
✅ Manipulierst du unbewusst oder bewusst andere, um deinen Willen durchzusetzen?
✅ Hast du Schwierigkeiten, echte Empathie für andere zu empfinden?
✅ Verlierst du das Interesse an Menschen, sobald sie dir nichts mehr „bringen“?
✅ Wechseln deine Beziehungen zwischen extremer Bewunderung und plötzlicher Abwertung?
Wenn mehrere dieser Punkte auf dich zutreffen, könnte es sich lohnen, dein Verhalten und deine Denkmuster kritisch zu hinterfragen – vielleicht sogar mit professioneller Unterstützung.
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